Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich sind seit jeher eng und vielfältig. In den letzten Jahren hat sich Frankreich als attraktiver Investitionsstandort für deutsche Unternehmen etabliert, insbesondere für mittelständische Unternehmen, die im deutschen „Mittelstand“ eine zentrale Rolle spielen. Doch was macht Frankreich so attraktiv für deutsche Investoren?
Frankreich als Schlüsselmarkt für deutsche Unternehmen
Mit einem Handelsvolumen von 189,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 ist Frankreich der viertgrößte Handelspartner Deutschlands – nach China, den USA und den Niederlanden. Diese enge wirtschaftliche Verflechtung bietet deutschen Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten zur Expansion und Marktdiversifizierung. Angesichts zunehmender protektionistischer Tendenzen in anderen Teilen der Welt, insbesondere in den USA und China, gewinnt der französische Markt für deutsche Firmen weiter an Bedeutung.
Attraktive Rahmenbedingungen in Frankreich
Frankreich bietet neben den Marktpotenzialen eine Reihe von Vorteilen, die deutsche Unternehmen anziehen. Hier die drei wichtigsten:
- Geografische Nähe und Infrastruktur: Die unmittelbare Nachbarschaft erleichtert den Waren- und Personentransport. Ein gut ausgebautes Verkehrsnetz unterstützt effiziente Lieferketten.
- Qualifizierte Arbeitskräfte: Frankreich verfügt über ein hohes Bildungsniveau und bietet Zugang zu Fachkräften in verschiedenen Branchen.
- Innovationsförderung: Die französische Regierung unterstützt aktiv Forschung und Entwicklung, was besonders für technologieorientierte Unternehmen attraktiv ist.
Interkulturelle Herausforderungen und Chancen
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen. Unterschiede in der Unternehmenskultur können zu Missverständnissen führen. Während deutsche Unternehmen oft Wert auf klare Strukturen und Prozesse legen, schätzen französische Firmen Flexibilität und Kreativität. Ein offener Dialog und interkulturelle Schulungen können helfen, diese Unterschiede zu überbrücken und erfolgreiche Kooperationen zu fördern.
Deutsch-französische Investitionen: Rückblick, Erfolge und Perspektiven
Viele deutsche Unternehmen haben bereits erfolgreich in Frankreich investiert und profitieren von den dortigen Marktbedingungen. Deutschland bleibt seit 2018 der wichtigste europäische Investor in Frankreich. Im Jahr 2023 wurden 183 deutsche Investitionsprojekte umgesetzt – trotz eines Rückgangs um 12 % im Vergleich zu 2022 (209 Projekte) liegt dieser Wert weiterhin über dem Durchschnitt von 174 Projekten pro Jahr im Zeitraum 2017 bis 2022.
Insgesamt bietet Frankreich deutschen Unternehmen ein attraktives Umfeld für Investitionen und Expansion. Mit der richtigen Strategie und einem Verständnis für die kulturellen Unterschiede steht einer erfolgreichen Zusammenarbeit nichts im Wege.
Gute Unterstützung hierzu, aber auch zu vielen weiteren Fragestellungen im Zusammenhang mit deutsch-französischen Investitionsprojekten, bieten die Spezialisten des Pôle Franco-Allemand, dem Forum für grenzüberschreitende Investitionen, unter anderem auf deren Webseite www.pole-franco-allemand.de oder www.pole-franco-allemand.fr.
Michael Heß, Leiter des Pôle Franco-Allemand und Geschäftsleiter der Banque Franco-Allemande SaarLB, Initiatorin des Pôles hierzu: „Das Angebot des Pôle Franco-Allemand zur Begleitung von Investoren bei ihren grenzüberschreitenden Projekten ist einzigartig. Mehr als 30 Partnerunternehmen arbeiten mit ihren Experten auf dem Pôle Franco-Allemand in einer losen Kooperation zusammen und erarbeiten in Dealteams maßgeschneiderte Lösungen.“
Autor: Haus & Gross
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